Forken oder nicht forken? Die Rolle von Forks bei Blockchains

In der Welt der Kryptowährungen gibt es regelmäßig Verbesserungen. Doch nicht immer ist es so einfach, wie das Aktualisieren einer Handy-App. Um Änderungen im Zusammenhang mit der Blockchain vorzunehmen, muss ein Konsens erzielt werden – an sich schon keine leichte Aufgabe. Dabei müssen die Community-Mitglieder entscheiden, welchen Weg sie einschlagen wollen, genau wie bei einer Weggabelung.

Was ist ein Fork?

Die Metapher, die einen entscheidenden Moment im Leben beschreibt, inspirierte ein neues Phänomen in der Blockchain-Branche. Einfach ausgedrückt ist ein Fork ein Update, das von Entwicklern oder anderen Community-Mitgliedern initiiert wird, die mit den Funktionen einer bestehenden Blockchain zunehmend unzufrieden sind. Welche Arten von Forks gibt es?

Soft Fork

Ein Soft Fork bezeichnet eine Änderung, die die grundlegenden Prinzipien einer bestimmten Blockchain nicht beeinträchtigt. Bei einem Soft Fork wird in der Regel eine neue Funktion implementiert, die nicht mit der Funktionalität vor dem Fork in Konflikt steht.

So wurde beispielsweise mit dem Bitcoin-Upgrade SegWit (Segregated Witness) ein neues Format für Bitcoin-Transaktionen eingeführt, indem nicht beabsichtigte („Witness"-)Daten aus dem Block entfernt und dessen Größenbegrenzung erhöht wurden. Die ursprüngliche Blockchain-Funktionalität blieb erhalten und Transaktionen in Bitcoin wurden gleichzeitig günstiger.

Hard Fork

Hard Forks hingegen sind radikale Änderungen, die nicht mit der ursprünglichen Version der Blockchain kompatibel sind, weshalb sich diese in eine Chain vor dem Fork und eine Chain mit den neuen Regeln aufspaltet.

Im September 2022 beispielsweise wechselte Ethereum von einem Proof-of-Work-Konsensalgorithmus zu einem Proof-of-Stake-Konsensalgorithmus – ein Ereignis, das als „Merge" bekannt ist und zu einer vollständigen Änderung des Blockchain-Kerns führte. Aufgrund dieser grundlegenden Veränderung sind die Netzwerke vor und nach dem September 2022 nicht miteinander kompatibel.

Nach dem Merge erhielt die Ethereum-Community neue Staking-Möglichkeiten, allerdings mit einer im Vergleich zu anderen Netzwerken eher merkwürdigen Einschränkung: Es gab keine Möglichkeit, eingesetzte Beträge abzuheben. Natürlich war die Krypto-Community davon wenig beeindruckt und wollte mehr Updates ... mehr Forks.

Der nächste Ethereum-Hard-Fork „Shanghai", der für den 12. April angesetzt ist, wird es Benutzern ermöglichen, ihre Gelder aus dem Staking zu nehmen und Belohnungen zu erhalten. Außerdem wird der Hard Fork die Gas-Gebühren in Zeiten hoher Aktivität senken, um Ethereum-Entwickler zu unterstützen. Das Ethereum-Shanghai-Upgrade wurde bereits als eine der größten Entwicklungen in der Kryptobranche seit dem Merge im vergangenen Jahr bezeichnet.